Clare war noch da, als es passierte. Mein Kopf füllte sich mit Farben, fast als würden sie in ihm explodieren. Automatisch zuckte ich vor dem Ereignis zusammen. Ja, ich zuckte tatsächlich zusammen. Meine Haut kribbelte und fühlte sich leicht taub an, aber ich fühlte sie. Die bunten Farben liefen in einander über und wurden schon langsam wieder dunkler. Aus den klaren Farbtönen wurden verschiedene dunkle schwarzähnliche Farbverläufe. Ich versuchte sie auseinander zu halten, doch diese mischten sich nun immer mehr. Ich wollte nicht wieder in der Schwärze versinken, aber ich konnte nichts dagegen tun. Es war wieder so dunkel, dass ich dachte es wäre wieder wie zuvor. „Mach die Augen auf, Chantal! Ich weiß, dass du es kannst! Du musst dich nur trauen und der Welt eine Chance geben!“, säuselte Jemand. Die Stimme in meinen Gedanken war weich wie Seide und klang wie die eines Engels. Ich wollte ihn nicht enttäuschen, trotzdem fiel es mir schwer mich zu überwinden. Ich blinzelte ein paarmal und zu meinem Erstaunen ging es ganz leicht. Langsam öffnete ich meine Augen und sah Clare noch immer neben meinem Bett sitzen. Sie riss ihre Augen weit auf und starrte mich an. Ich drückte ihre Hand und lächelte sie an. Sie lächelte etwas perplex zurück. „Soll ich einen Arzt holen?“, fragte sie mich. Ich wollte etwas sagen. Mein Hals war trocken und kratzig, so dass ich mich für die kürzere Variante entschied und einfach den Kopf schüttelte. Sie verstand und blieb wo sie war.